Ein Zahn ist mehr als ein „totes“ Gebilde“, das man mit irgendwelchen Stoffen vollstopfen kann und dann wird es schon Ruhe geben… Ein Zahn ist vielmehr Teil unseres Gesamtorganismus, der über sehr komplizierte und komplexe Strukturen mit ihm in Verbindung und im Informationsaustausch steht. Es gibt in keinem anderen Bereich so viele Nerven und andere Informationsübertragungswege wie im Kopf- und Nackenbereich. So nehmen wir bereits Höhenveränderungen von einem hundertstel Millimeter als störend und auf Dauer unerträglich wahr. Nirgendwo sonst durchziehen alle Meridiane unseren Körper. Der Zahn übt bei physiologischer Belastung einen stimulierenden Reiz auf die umgebenden Strukturen (Knochen, Zahnhalteapparat) aus – so er fehlt wird der Knochen und das umgebende Gewebe relativ schnell abgebaut (ähnlich den Muskeln unter einem Gips, wenn man sich den Arm gebrochen hat und der Gips dann nach 6 Wochen wieder entfernt wird). Bei Zahnschäden werden diese nicht nur direkt an die umgebenden Strukturen übertragen, sondern mittels Trigger- und anderen Mechanismen im Sinne eines Herdgeschehens oder eine odontogenen Störung auch in weiter entfernt gelegene Körperregionen. Es ist unser oberstes Gebot, einen Zahn in seiner Funktion zu erhalten und ihn ggf. wieder aufzubauen. Auf der anderen Seite gibt es auch Grenzen für einen Zahnerhalt – da eine fortschreitende Entzündung auch zu einem Knochenverlust und massiven Entzündungen im Körper führt. Dann sollte der Zahn rechtzeitig entfernt werden und so möglich möglichst frühzeitig und funktionell wieder durch ein Implantat ersetzt werden. So kann der vorhandene Knochen und das umgebende Weichgewebe auf Dauer erhalten werden und aufwändiger Knochenaufbau, um später ein Implantat doch noch möglich zu machen, umgangen werden. Kommt es zum Verlust mehrere Zähne, so sollte die Zahnreihe ebenso wieder aufgebaut werden – um Zahnwanderungen, Kippungen und einseitiges Kauen mit den sich daraus ergebenden Langzeitschäden (auch für das Kiefergelenk sowie für Schulter und Nacken) zu verhindern.